Claudia Moll ist die neue Pflegebevollmächtigte

Ihr habt es bestimmt schon gehört. Seit Januar haben wir eine neue Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung. Bereits im Januar 2022 löste sie ihren Vorgänger Andreas Westerfellhaus ab. Aber jetzt erstmal ganz von vorne:


Claudia Moll ist ausgebildete Altenpflegerin mit Weiterbildung zur Fachkraft für Gerontopsychatrie. Seit 2017 ist sie Mitgleid im deutschen Bundestag und im Gesundheitsausschuss. 1998 trat sie in die SPD ein.

Mal ganz grob und schnell zusammengefasst:

Der Bundesgesundheitsminister schlägt jemanden vor und das Bundeskabinett ernennt ihn/sie dann. In ihrem Fall war es Karl Lauterbach da er unser aktueller Bundesgesundheitsminister ist. 

Die Aufgaben sind auf der einen Seite umfassend, auf der anderen aber ganz einfach:

Sie wird das Sprachrohr für Pflegekräfte, Pflegebedürftige und Angehörige sein. Laut Medienberichten möchte sie spürbare Verbesserungen für die Pflege schaffen. Dabei soll es auch um die Wertschätzung von Pflegekräften, Entlastung von Angehörigen und Respekt vor Pflegenden gehen. Sie wird, genau wie ihre Vorgänger, Ansprechpartnerin für all diejenigen sein, die an der Pflege von Menschen beteiligt sind. Bei Vorhaben der Bundesregierung mit Bezug zur Pflege ist sie mit einzubeziehen. 

Auf ihrer Agenda stehen auch:

  • Bessere Arbeitsbedingungen
  • Personalbemessung
  • Selbstbestimmung
  • Beteiligung
  • Neudenken
  • Starre Strukturen aufbrechen

Bereits 2020 legte sie in einem Thesenpapier mit dem Titel:

„GUTE PFLEGE. MACHEN!“

ihre Ideen für eine gute Pflegezukunft dar. Das Papier umfasst 5 Teile:

  1. Pflegekräfte wertschätzen
  2. Angehörigen zur Seite stehen
  3. Pflegebedürftige respektieren
  4. Bezahlbare Pflege
  5. Schlusswort

Es umfasst 38 Seiten.

Vieles ist nicht neu, aber unfassbar wichtig.

Das Thesenpapier könnt ihr hier lesen. 

Für mich gab es beim lesen des Thesenpapieres den einen oder anderen „Aha“ und „Jaaaa“ Moment. Und ich glaube,so geht es vielen von euch. Punkte, wie den allgemeinverbindlichen Tarif in der Altenpflege kennen wir bereits und wissen auch, dass dieser 2021 bereits gescheitert ist. Eine größere Kompetenzübertragung an Pflegende und eine Stärkung zur Selbstverwaltung ist auch nicht neu. Nur mahlen die Mühlen langsam und auch hier hat sich noch nicht wirklich etwas getan. Es gibt so viele Ideen für eine bessere Pflegezukunft. Von Fachleuten, Pflegekräften, Pflegefachkräften und vielen anderen Menschen, die Berührungspunkte mit der Pflege haben. Rückblickend hat sich meiner Meinung nach noch kaum jemand wirklich dafür stark gemacht und bis jetzt wurde nicht viel von solchen Forderungen umgesetzt. 

Uns fehlt eben ein wichtiger Ansprechpartner für pflegerelevante Themen in der Bundesregierung.

Und Claudia Moll könnte dieser sein.

Jeder hat eine Chance vedient, und vielleicht ist sie, neben den Berufsverbänden, Gewerkschaften und Kammern, ein Teil davon, die Pflege wieder dahin zu rücken, wo sie hingehört.

In die Mitte der Gesellschaft, mit allen die dazugehören.