Es sind die kleinen Momente, die viel mehr als nur schön sind.

Einer der schönsten Momente in unserem Job ist doch, wenn ein Patient genesen die Station verlässt. „Danke für alles, das habe ich ihnen zu verdanken.“ Was tun wir mit solchen Worten?
Vielleicht sagen wir: Alles Gute, kommen sie gut nach Hause.“ Und schwups sind wir gedanklich wieder im Stationsalltag.

Vielleicht geben wir den Kollegen noch ein kurzes Feedback:

„Der Patient von Zimmer 5 ist jetzt weg, hat sich bedankt.“

Es kann auch sein, dass wir es gar nicht wahrnehmen und im Kopf schon beim nächsten Patienten sind, der seinen Bettplatz einnehmen wird.

Es ist unser Job, unser tägliches Brot und wir hören solche eigentlich schönen Sätze schon öfter als wir sie wahrnehmen.

Wir sind in der Regel 8 Stunden im Berufsalltag.

In dieser Zeit tun wir alles, um die Bedürfnisse der Patienten zu befriedigen, die Ressourcen zu fördern und dort, wo er Defizite hat, ihn zu unterstützen.

Für uns ist es das, was wir lieben, was wir gelernt haben.So wie es uns unsere inneren Werte aufzeigen.

Jeder macht das ein bisschen anders, mit seiner eigenen Persönlichkeit aber mit dem fachlichen Hintergrundwissen.

Der Weg ist das Ziel. Wie wir ihn gehen und den Patienten da mitnehmen, dürfen wir weitgehend selbst entscheiden.

Und das sollten wir auch, das ist auch gut so!

Begeben wir uns mal auf die Seite des Patienten:

24 Stunden in seinem Zimmer, in seinem Bett. 24 Stunden darauf angewiesen, das wir ihm seine Mahlzeiten bringen, anreichen. Das er stets die Flüssigkeit bekommt, die er benötigt. Er hat Vertrauen in uns, das wir ihm seine Medikamente verabreichen, wie der Arzt es mit ihm besprochen hat. Lagern, Mobilisation, Transfer, Grundpflege.

Der Patient fühlt sich sicher denn wir würden sofort eine Notsituation, Verschlechterung des Allgemeinzustandes erkennen und professionell handeln. Und er sieht, dass er von Tag zu Tag selbständiger wird. Bis zum Tag der Entlassung. Egal wie viel Abstand vom Tag der Aufnahme bis zu diesem Tag vergangen ist, egal welche Diagnosen der Grund dafür waren, als der Patient in die Klinik kam, ging es ihm schlecht.

Zu mir hat mal eine Patientin gesagt:

„Wissen sie, ich bin ihnen so dankbar für das, was sie hier alles leisten. Ich bekomme auch mit das sie wenig zeit haben. Dennoch habe ich mich wirklich gut aufgehoben gefühlt. Wissen Sie, würde es sie und ihre Kolleg/innen nicht geben, wäre ich verhungert und verdurstet.“

Und genau aus diesem Blickwinkel, ist es wichtig solche Sätze der Patienten anzunehmen. Weiterzugeben und dieses gute Gefühl zu spüren.

Weil DU an so vielen wundervollen Momenten beteiligt bist, obwohl du ja einfach nur deinen Job machst.

Und genau DAS ist Pflege.

Versuche dich mal daran zu erinnern, wer dir als letztes solche Worte gesagt hat und was sie mit dir gemacht haben.

Und vielleicht sind es erst die nächsten Worte, die du ein bisschen bewusster wahrnimmst.

Und wenn du dieses Gefühl dann auch noch zu deinen Kollegen transportierst, hat dieser eine Satz, viele Menschen erreicht.

„Danke Tanja für den heutigen Dienst, ich arbeite wirklich gerne mit dir, hat Spaß gemacht heute.“

„Julian, der Patient von Zimmer 5, weißt du noch als wir ihn von der Intensivstation geholt haben? Ihm ging es so schlecht. Gestern wurde er entlassen. Er war wirklich glücklich als er ging. Ich soll dir einen Gruß ausrichten.“