Metin über: „Begleitung und Unterstützung von Auszubildenden in der Pflege“

Heute gibt es Gedanken von Metin. Wer ihn kennt weiß, dass Auszubildende sein Herzensthema sind. Danke Metin für diesen Beitrag:

Umgang mit Azubis in der Pflege

Erinnerst du dich noch an deinen ersten Tag in der Pflege? Warst du nervös? Was hast du dir vorher für Gedanken gemacht? Wie wurdest du aufgenommen? Wie waren die examinierten Kollegen zu dir? Fragen über Fragen. Ich erzähle dir jetzt, wie es den meisten Pflegeazubis ergeht, was sie mir so erzählen.

Meistens werden sie nämlich in der Praxis nicht wirklich mit Begeisterung empfangen. Es fängt schon mit den wichtigsten sozialen Kompetenzen an, die bei examinierten Kollegen meist auf der Strecke bleiben.

Auszubildende in der Pflege verdienen Respekt und Wertschätzung. Wir Pflegekräfte sollten empathisch sein und uns in die Lage der Auszubildenden versetzen. Leider vergessen viele, wie sie einmal angefangen haben, und erwarten bereits am ersten Tag viel zu viel. Allein der meistverbreitete Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ macht es den Azubis nicht wirklich leichter, oder hat es dich damals motiviert und gestärkt?

Eine offene und klare Kommunikation ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden. Auszubildende sollten wissen, was von ihnen erwartet wird, und sich jederzeit trauen, Fragen zu stellen. Achte hier auf deinen Umgangston. Als erfahrene Pflegekraft kannst du den Auszubildenden mit deinem Wissen und deiner Erfahrung zur Seite stehen. Deine Erfahrung ist Gold wert und sehr wichtig für die Entwicklung der Auszubildenden.

Natürlich sollten Azubis ermutigt werden, eigenverantwortlich zu handeln und selbstständig Entscheidungen zu treffen. Dies fördert ihr Selbstvertrauen und ihre berufliche Entwicklung. Jedoch lass Azubis erst mal nicht alleine, aber lasse trotzdem zu, dass sie eigene Erfahrungen machen, aus Fehlern lernen und nimm Fehler nicht übel; sie sind menschlich.

Regelmäßiges Feedback, sowohl positiv als auch konstruktiv, ist wichtig, um den Auszubildenden zu zeigen, wie sie sich verbessern können. Achte auf die Art, wie du diese Kritik übst. Bleib ruhig und verhalte dich wertschätzend.

Erinnerst du dich noch daran, als du Schüler warst und während der Pause alleine frühstücken musstest? Diese Situation habe ich oft erleben müssen. Dabei sollten Auszubildende als vollwertige Mitglieder des Pflegeteams betrachtet werden. Die Einbindung in Pausenzeiten und Gespräche stärkt ihr Zugehörigkeitsgefühl und fördert den Teamgeist.

Ich habe nie verstanden, warum Schüler zeitversetzt Pausen machen mussten oder sogar während Übergaben nicht dabei sein durften. Natürlich ist es praktisch, wenn Schüler arbeiten und man ungestört Pause machen kann, jedoch fördert das keine positive Stimmung im Team.

Der respektvolle Umgang mit Azubis in der Pflege ist nicht nur ethisch richtig, sondern auch wichtig! Für die Qualität der Ausbildung und natürlich auch für die Patientenversorgung. Wenn wir den Auszubildenden die nötige Unterstützung, Anleitung und Anerkennung bieten, legen wir den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Denn unsere Auszubildenden sind die Fachkräfte der Zukunft.

Euer Metin

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