Ist Dienstkleidung gleich Dienstkleidung?

Jeder, der in einem Pflegeberuf arbeitet, hatte schon damit zu tun.

Dienstkleidung und/oder Berufskleidung.

Gerade in der Pflege, ist Dienstkleidung ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags. 

Früher bestand die Berufsbekleidung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aus schlichten, einfachen Kleidern. 

Wer sich zum Beispiel an Fotos von Agnes Karl (1868 – 1927), Gründerin der BOKD (Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands, Vorläufer des DBFK) erinnert, der weiß bestimmt, was ich meine. Damals gab es weiße oder schwarze Kleider und als Kopfbedeckung eine Haube.

Wusstet ihr, dass Ärzte damals keine Dienstkleidung hatten, sondern ihre Privatkleidung wie Anzüge trugen? Sogar im OP. Hygiene stand damals nicht im Focus und erst im 19. Jahrhundert führte Robert Koch medizinische Berufskleidung ein. 

Übrigens, es gibt Unterschiede zwischen Dienstkleidung, Arbeitskleidung, Berufskleidung und Schutzkleidung, auch wenn die Begriffe sehr ähnlich sind, unterscheiden sie sich in ihrer Bedeutung und ihrem Zweck.

Wo liegen die Unterschiede?

Dienstkleidung – Dienstkleidung ist eine Art Arbeitskleidung, die für eine bestimmte Arbeitsumgebung oder Branche spezifisch ist, meist mit einem Logo des Hauses oder Trägers versehen. 

Arbeitskleidung – Arbeitskleidung ist die Kleidung, die man bei der Arbeit trägt. Hier entscheidet ihr selbst, was ihr tragen wollt. 

Berufskleidung – Berufskleidung ist eine spezielle Art von Kleidung, die für bestimmte Berufe erforderlich ist. In Pflegeberufen kann dies eine Schürze oder ein Hemd sein, das mit dem Namen oder dem Logo des Arbeitgebers beschriftet ist.

Schutzkleidung – Diese wird getragen, um sich und andere vor möglichen Gefahren und Risiken zu schützen. Wir kennen Schutzkleidung gerade auch aus der Corona Pandemie. Schutzanzug und Brille oder Visier und eine Kopfbedeckung, sind uns sicher allen im Kopf geblieben. 

Ihr seht die kleinen Unterschiede und egal welche Kleidung ihr im Einsatz tragt, sie erfüllt unterschiedliche Zwecke. 

Wichtig ist, dass ihr professionell im Umgang mit Dienstkleidung seid.

Seid 2016 gibt es auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene ein sogenanntes „Kleiderpapier“. 

Ich habe es euch verlinkt. Klick hier

Aber warum denn jetzt Dienstkleidung?

Infektionsprävention!  Sie dient nicht nur als Schutz für den Pflegenden, sondern auch als Schutz, für den Pflegeempfänger und andere Personen, mit denen wir zu tun haben. Wir haben es häufig mit unterschiedlichen Krankheitserregern und Kontaminationsquellen zu tun. Dazu gehören zum Beispiel Blut, Ausscheidungen, Sekrete und andere „unsichtbare“ Quellen. 
Außerdem steht sie als Symbol für Kompetenz und Professionalität.  Sie zeigt, dass sich die Pflegekräfte professionell verhalten und für ihre Arbeit verantwortlich sind. Eine ordentliche und gepflegte Dienstkleidung unterstützt das Vertrauen, das Patienten und ihre Familien in die Pflegekräfte setzen, und vermittelt ein Gefühl von Kompetenz und Ernsthaftigkeit.
Tragen Pflegekräfte eine ordentliche und gepflegte Dienstkleidung, fühlen sie sich wertgeschätzt und geschätzt. Ich erinnere mich an meine erste Dienstkleidung als Fachkraft, nach der Ausbildung, Sie hat mich tatsächlich stolz gemacht und ich war mir sehr gut darüber bewusst, welche Verantwortung ich jetzt trage. 

Die Entscheidung darüber, welche Kleidung in der Pflege zum Tragen kommt und wie damit umgegangen wird, tragen die Einrichtungen/Kliniken selbst. Jeder Mitarbeiter sollte über den Umgang mit der Kleidung geschult sein. 

Auch wenn in manchen Bereichen Privatkleidung erlaubt oder sogar gewünscht ist, ist es wichtig, diese Kleidung dennoch von seiner wirklichen Privatkleidung zu trennen. In Pflegeeinrichtungen oder der ambulanten Pflege zum Beispiel, wird häufig Privatkleidung getragen.

Damit soll eine „Krankenhausatmosphäre“ vermieden werden und der vertraute Umgang mit dem Pflegepersonal kann dadurch leichter fallen. Ein Wechsel der Kleidung nach dem Arbeitstag spielt nicht nur eine Rolle was den hygienischen Aspekt betrifft, sondern soll auch klar der Abgrenzung zwischen Beruf und Privatleben sein. Ich zum Beispiel würde emotional Ereignisse, die es im Job mit einem bestimmten Kleidungsstück gab, verknüpfen.

Wusstet ihr, warum zum Beispiel im OP / der Anästhesie keine weiße Kleidung getragen wird? 

Weiß reflektiert Licht und das Auge kann für eine kurze Zeit sogenannte Nachbilder erzeugen. Wenn wir lang auf weiß schauen, werden die Augen auch schneller müde. Das ist einer von sicherlich mehreren Gründen, die gegen weiß im Operationssaal sprechen. 

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