Mal ehrlich, digitale Kompetenz in der Pflege klingt auf den ersten Blick nicht besonders spannend, oder? Dabei hat das Thema längst unsere tägliche Arbeit erreicht – egal ob du nun mit Babyboomern, Generation X, Y oder Z zusammenarbeitest. Was bedeutet das konkret? Für jede Generation etwas anderes!
Generationen im Pflegealltag: Wer steht wo?
Die Babyboomer und Generation X (also alle, die grob zwischen 1960 und 1980 geboren sind) tun sich häufig etwas schwerer mit digitalen Tools. Für sie ging es früher noch darum, die richtige Handhaltung bei der Handschrift zu lernen, nicht wie man E-Mail-Programme effizient nutzt. Sie erleben gerade einen großen Umbruch, was die Umstellung auf digitale Dokumentation und die Nutzung von Tablets im Alltag angeht.
Die Generation Y (oft auch Millennials genannt, geboren zwischen 1980 und 1995) fühlt sich da schon deutlich wohler. Sie sind mit dem Internet großgeworden und nutzen Smartphones ganz selbstverständlich. Für sie steht die Frage im Raum: Wie lassen sich digitale Tools nutzen, um die Arbeit zu erleichtern und weniger Zeit mit Bürokratie zu verbringen? Diese Gruppe ist oft die Schnittstelle zwischen den eher zurückhaltenden Babyboomern und den „Digital Natives“ der Generation Z.
Und dann gibt es noch die Generation Z (geboren nach 1995). Für sie sind digitale Tools kein Extra, sondern die Basis. Sie erwarten, dass alles auf Knopfdruck funktioniert und dass Kommunikation über Plattformen wie WhatsApp oder sogar TikTok stattfindet. Sie haben eine andere Erwartungshaltung: Digitale Kompetenz ist für sie keine zusätzliche Qualifikation, sondern Standard.
Warum digitale Kompetenz für alle wichtig ist
Die digitale Kompetenz ist mehr als nur zu wissen, wie man eine E-Mail schreibt. Es geht darum, sich sicher im digitalen Raum zu bewegen. Egal, ob es die Patientenakte auf dem Tablet ist oder das Teilen von Informationen auf sicheren Plattformen – wir alle müssen in irgendeiner Weise mitziehen.
Das Problem? Viele Kollegen aus älteren Generationen haben vielleicht das Gefühl, „nicht mehr mitzukommen“. Dabei ist es absolut okay, nicht jeden Social-Media-Trend mitzumachen! Es geht eher darum, die Basis zu beherrschen: digitale Patientenakten lesen und bearbeiten, sicher im Netz surfen und vor allem Datenschutz verstehen.
Die Jüngeren? Sie können von den „Oldies“ lernen, wann weniger digitale Kommunikation manchmal mehr ist. Schließlich kann eine persönlich gesprochene Nachricht bei einem emotional aufwühlenden Thema oft mehr bewirken als 100 perfekt formulierte E-Mails.
Was wir konkret tun können, um alle Generationen mitzunehmen
- Schulungen für alle anbieten – aber auf die unterschiedlichen Bedürfnisse achten. Ein Kurs „Digitale Basics“ für Babyboomer, der in einem entspannten Tempo die Grundlagen behandelt, ohne zu überfordern. Gleichzeitig könnten für Millennials und die Gen Z Workshops angeboten werden, wie digitale Tools sinnvoll in den Pflegealltag integriert werden können.
- Wissenstransfer fördern. Die Generation Z könnte ihren älteren Kollegdigitale Tricks beibringen, und im Gegenzug lernen sie vielleicht, wie man schwierige Gesprächssituationen face-to-face meistert.
- Geduld und Humor. Bei so einem Thema hilft es ungemein, die Sache locker zu sehen. Niemand ist perfekt, und jededarf mal beim Einloggen in den Video-Call verzweifeln.
Digitale Kompetenz ist keine Frage des Alters, sondern der Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln. Und wenn wir es schaffen, jede Generation dort abzuholen, wo sie gerade steht, profitieren alle. Also, ob du nun gerade mal weißt, wie man das WLAN einschaltet, oder schon dein Smartphone mit dem Fitness-Tracker gekoppelt hast – Hauptsache, wir bleiben offen für Neues und helfen uns gegenseitig dabei, digital fit zu bleiben!